Hofrat

Die beiden Eigentümerinnen haben zu Beginn in einem Mitwirkungsprozess und anschliessend miteinander mit viel Elan eine Betriebsanleitung Westhof ausgearbeitet. Diese liegt nun vor. Darin sind die Möglichkeiten und Verantwortungen der zukünftigen Bewohnerschaft aufgezeichnet. Wir freuen uns auf die weitere Mitgestaltung und das Zusammenleben im Westhof.

Betriebsanleitung

1. Vision

Nachhaltigkeit

Der Westhof leistet einen Beitrag zur ganzheitlichen Förderung ökologischer, sozialer und baulicher Standards. Er ist nach dem Label SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) bezüglich Energie- und Ressourcenverbrauch (Minergie-Standard), nachhaltiger Materialien und sozialer Qualität geprüft und zertifiziert. Mit dem Westhof wird ein Wohnhaus realisiert, das gemeinschaftlichen Wohnformen Rechnung trägt. In unmittelbarer Nähe von S-Bahn, Tram und Bus sowie mit genügend Einstellplätzen für Velos ausgestattet, leben die Bewohner:innen praktisch autofrei.

Gemeinschaftlichkeit

Der Westhof ist ein gemeinsames Projekt der Eigentümerinnen Palmahus AG und Wogeno Zürich. Der in der Projektentwicklung gewählte kooperative Weg setzt sich im Zusammenleben in der Siedlung fort. Die Mieter:innen können sich einbringen und den Wohn- und Lebensraum mitgestalten.

Quartierbezug

Der Westhof will sich ins Quartier Hochbord integrieren und mit der Umgebung vernetzen. Gemeinschaftlich genutzte Räume sollen auch von Nachbar:innen genutzt werden können.

Ökologie

Der Westhof ist auf dem Areal der Gärtnerei Kohler entstanden. Die Eigentümerinnen legen Wert auf Ökologie. Dies hat die Bauphase geprägt und soll im Alltag der Bewohner:innen weitergeführt werden. Die Bedürfnisse der Natur und der uns umgebenden Lebewesen stehen heute unter Druck. Ein bewusster und nach Möglichkeit spielerischer Umgang wird gefördert.

2. Organisation

Der Westhof ist eine dynamische Siedlung. Die Eigentümerinnen Palmahus AG und Wogeno Zürich tragen die ökonomische Verantwortung für das Projekt. Der Hofrat organisiert das Zusammenleben.

Westhof

In einem intensiven siebenjährigen Prozess haben die Eigentümerinnen Palmahus AG und Wogeno Zürich einen Neubau entwickelt, der Raum für Gemeinschaftlichkeit anbietet. Die zwei Parteien betreiben den Neubau gemeinsam. Im Ausbau der Wohnungen unterscheiden sich die beiden Parteien ganz bewusst. Um das Zusammenleben der Mieter:innen zu fördern und die Selbstorganisation zu unterstützen, wurde das Modell Hofrat entwickelt.

Der Hofrat

Mit dem Hofrat wird den Mietenden/Gewerbemietenden des Westhofs die Kompetenz übergeben, das Zusammenleben zu gestalten und die Nachbarschaft zu pflegen. Die Mitgestaltung wird im Hofrat geregelt. Dabei ist es den Bewohner:innen überlassen, sich in Arbeitsgruppen oder Projekten zu beteiligen. Die Mitgestalter:innen des Hofrats können so Ideen, Projekte und Anliegen gemeinsam und selbständig aufgleisen, bearbeiten und durchführen. Dies ermöglicht es den Bewohner:innen, die Verantwortung für das Zusammenleben mitzutragen.

Der Hofrat ist ein durch die Wohnenden und Gewerbemietenden gemäss Vereinsrecht zu gründender Verein. Die Mitwirkung ist freiwillig, es ist jedoch wünschenswert, dass sich pro Wohnung eine Person in den Hofrat einbringt. Im Folgenden wird die Vereinsstruktur des Hofrats zusammengefasst.

Ausgangslage

Die Hofrat-Versammlung ist das Entscheidungs- und Planungsforum des Hofrats. Es ermöglicht allen Wohnenden (siehe Punkt Arbeitsgruppen), sich zu informieren, mitzuwirken und Projekte einzubringen. Die Regelmässigkeit der Hofrat-Versammlung wird in den Statuten des Vereins geregelt.

Kompetenzen

Die Hofrat-Versammlung entscheidet über Beiträge zur Förderung des Zusammenlebens und zur Nutzung der öffentlichen Innen- und Freiräume des Westhofs. Ideen und Projekte werden im Hofrat beschlossen und koordiniert.

Vorstand/Koordination

Die Versammlungen werden vom Vorstand moderiert. Der Vorstand hält seine Sitzungen nach Bedarf ab.

Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft im Hofrat entsteht automatisch mit dem Mietvertrag (Wohnungen/Gewerbe).

Arbeitsgruppen (AGs)

Komplexe und arbeitsintensive Initiativen werden von Arbeitsgruppen ausgeführt. Die Arbeitsgruppen stehen allen Wohnenden und Gewerbemietenden des Westhofs offen.

Projekte

Neben den ständigen Arbeitsgruppen können auch Projekte von allen Mitgliedern des Hofrats lanciert werden. Darunter fallen Events, Gemeinschaftsprojekte, Feste oder sonstige gemeinschaftsfördernde Ideen.

Finanzen

Der Hofrat verfügt im Rahmen des jährlich von den beiden Verwaltungen beschlossenen Budgets über die zugewiesenen finanziellen Mittel. Der Verein ist verpflichtet, den Eigentümerinnen jährlich über die Verwendung der Mittel Rechenschaft abzulegen.

Bau- und Unterhaltsfragen

Bauliche Massnahmen liegen nicht in der Entscheidungskompetenz des Hofrats. Sie werden von den Eigentümerinnen entschieden und ausgeführt.

Statuten

Die Eigentümerinnen stellen dem Verein Hofrat eine Vorlage der Vereinsstatuten zur Verfügung. Die vom Hofrat erarbeiteten Statuten müssen von den Eigentümerinnen genehmigt werden.